Coppa Italia in Dolo

Am vergangenen Wochenende fanden die letzten Spiele der Saison statt, nämlich in Dolo (Padua). Sechs Mannschaften haben sich zur 'Coppa Italia 2014' eingeschrieben, das Turnier wurde in zwei Dreiergruppen mit anschließendem K.O.-System ausgespielt. Die Algunder trafen in der Gruppe A am Samstag auf QT8 Milano und auf die Heimmannschaft Serenissima, in der anderen Gruppe waren der UF Gargazon Liftex, die Lumberjacks aus Trient und der FC Milano. Es fehlten zwar einige große Namen des italienischen Floorballs, doch trotzdem bekam man als Zuschauer viele spannende Spiele geboten. Die Algunder waren am Samstag mit einer Rumpftruppe angereist, zu welcher Zwerger, Knoll Fabian, Schmider, die Gebrüder Ungericht, Nussbaumer, Pastore und Schrötter gehörten, der verletzte Gutweniger stand als Betreuer zur Seite. Das Erreichen der Play-Offs war das Ziel, das war trotz der kleinen Besatzung allemal drin.

ASC Algund Raiffeisen 4:4 QT8 Milano

Die Algunder gingen als Favoriten in dieses Spiel, wurden dieser Rolle aber nicht immer gerecht: Vor allem in der ersten Halbzeit ging man in der Defensive viel zu unentschlossen an den Gegner ran und ermöglichte eindeutig zu viele Torgelegenheiten. In der Offensive hätte man eindeutig das ein oder andere Tor mehr machen müssen, was auch verdient gewesen wäre. Die Algunder mussten immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen und saßen dementsprechend immer am kürzeren Hebel, Schmider Manuel (2x) und Nussbaumer erzielten die zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer für ihre Mannschaft. Erst Fabian Knoll konnte seine Mannschaft durch einen Distanzschuss in der letzten Minute erlösen und rettete einen wichtigen Punkt.

Algund 2:3 UHC Firelions Serenissima

Die Algunder hatten trotz des Ausgleichs gegen QT8 eigentlich noch alles in ihrer Hand: Nach dem Unentschieden zwischen QT8 und Serenissima hätte den Algundern gegen die Hausherren zum Weiterkommen höchstwahrscheinlich ein Punkt gereicht. Der Auftakt verlief nach Maß: Winterholer wandelte die erste Offensivaktion zur Führung um. Doch danach waren die Algunder zeitweise wie gelähmt: Die Gegner beherrschten mit drei Linien, intelligentem Pressing und dem gesamten Publikum im Rücken die Partie. Die Algunder konnten sich kaum befreien, hatten eine miserable Passquote und dann fiel auch schon der verdiente Ausgleich. Trotzdem gelang hier und da in der Offensive etwas und so erzielte Ungericht Alexander die Führung, mit welcher die Algunder auch in die Pause gingen.
Die Algunder waren ausdauermäßig oft dem Ende nahe und auch im zweiten Abschnitt wurden sie immer wieder in die Enge getrieben. Die Gegner hatten zwar mehr Ballbesitz, aber die Algunder konnten sich die zwingenderen Torgelegenheiten erspielen, denn im Laufe der Partie trafen sie vier Mal den Pfosten. Man verteidigte mit Mann und Maus, denn das Unentschieden hätte zum Halbfinaleinzug gereicht!

Doch es kam wie es kommen musste: Die Gegner nahmen den Torwart aus dem Spiel und die Algunder kassierten kurz vor Schluss eine Zeitstrafe. Zehn Sekunden vor dem Ende übersahen die Schiedsrichter ein klares Foulspiel der Gegner wegen unkorrekter Distanz. Das Spiel lief weiter und die Stoppuhr blieb bei 0:01 stehen, als Serenissima in der Ecke einen Freischlag zugesprochen bekam. Die Algunder jubelten innerlich, denn in einer Sekunde war kein Torerfolg mehr möglich. Dann folgte aber eine unglaubliche Fehlentscheidung der Schiedsrichter: Sie stellten die Uhr auf 0:02 zurück, ohne es den Spielern mitgeteilt zu haben! Durch einen einfachen Querpass und einem Abschluss entstand nun die irreguläre Führung, die Algunder waren verständerlicherweise außer sich, wurde ihnen eindeutig der Halbfinaleinzug geklaut. Den Gegenspielern ist natürlich kein Vorwurf zu machen, aber vielmehr den Schiedsrichtern, welche die Spieler nicht über die Veränderung der Spielzeit informiert haben. In diesem Spiel lief eben (fast) alles gegen die Algunder. Das ganze Spektakel (inklusive der nicht gegebenen Zeitstrafe wegen falscher Distanz) lässt sich bei genauem Hinsehen über diesen Link zurückverfolgen und gibt eindeutig den Algundern recht: Man beachte ebenso die Nebengeräusche und Worte der Zuschauer: https://www.facebook.com/photo.php?v=792699727415466

FC Milano 6:3 Algund

Die Algunder Mannschaft wurde zum Spiel um den fünften Platz leider nochmals reduziert: Knoll erlitt vermutlich eine Prellung im Oberschenkel, Nussbaumer wurde nach einer Diskussion mit den Schiedsrichtern gesperrt, bei Schrötter platzte eine alte Verletzung am Knöchel wieder auf. Das bedeutete: Mit fünf Feldspielern und Torwart, ohne Wechsel, musste man das Spiel bestreiten. Die Algunder standen in der Defensive tief und mussten mit ihren Kräften haushalten. Die Mailänder hatten natürlich mehr Spielanteile und gingen so auch in Führung. Zur Pause stand es 3:1 für die Gegner, den viel umjubelten Algunder Treffer erzielte Winterholer. Danach folgten zwei äußerst fragwürdige Tore: Einmale beging Ungericht eine Notbremse, der Schiedsrichter pfiff, der Mailänder vollendete die Aktion aber - und der Treffer zählte. Das 5:1 war nicht weniger kurios: Das Tor der Algunder war verschoben und ein Algunder Spieler wehrte eindeutig vor der Torlinie ab - die Schiedsrichter hatten den Ball aber hinter der Linie gesehen. Zwischenzeitlich konnten die Algunder wieder mit sechs Mann agieren, Schrötter wurde eingesetzt konnte aber nur im Trabschritt laufen. Trotzdem erzielte er ein Tor durch einen Bauerntrick und legte ein weiteres auf U. Alexander auf. Die Algunder warfen alles nach vorne, erspielten sich in den letzten Minuten viele gute Möglichkeiten, aber der Einsatz wurde nicht belohnt. Kurz vor Schluss erzielten die Mailänder den 6:3 Endstand. Dennoch zeigten alle Spieler eine starke kämpferische Leistung, haben den Tag gemeinsam am Gardasee ausklingen lassen und können nun in die verdiente Sommerpause gehen.

Sieger des Turniers waren die Gargazoner, die mit Verstärkung aus Sterzing im Finale die Mannschaft aus Trient besiegen konnte. Die Trienter zeigten für ihr Debüt eine tolle Leistung und konnten sich mithilfe von einigen wenigen Spielern des SSV Diamante Bozen den zweiten Platz sichern. Der dritte Platz ging an die Firelions, der vierte an QT8 Milano. Ein Danke gilt den Hausherren für die tolle Organisation dieses Turniers.